Saturday, 30 April 2011

Samstag, den 30.04.11 - 43. Tag

Die vergangene Nacht hab ich bei Monika im Gaestezimmer geschlafen. War das erholsam. Keine Maus die rum rennt und nervt. Nun, die Geschichte mit der Maus ist zu Ende - leider ohne Happy End. Sie hatte die Wahl, die Gier hat sie umgebracht. Pilli hat sich an den alten Spruch: "Mit Speck faengt man Maeuse" erinnert und das hat geklappt. Schade, ich haette sie lieber in der Lebendfalle rausgetragen und sie laufen lassen.

Heute sind wir mit Serene, Pillies langjaehriger Lebensgefaehrtin, verabredet. Sie moechte mich gerne sehen.
Wir fahren von Manly mit der Faehre nach Sydney Hafen und dann mit dem Bus. Die Stadt ist ein Wahnsinn. Ein Geschaeft am anderen und das kilometerlang.

Wir erzaehlen, gehen eine Kleinigkeit essen und dann fahren wir wieder zurueck an den Hafen. Hier steht eine Gruppe von Aboriginal und macht richtig gute Musik. Der Digeridoo Blaeser ist faszinierend, dieser Sound geht durch und durch.


Ich kaufe eine CD. Dann gehts mit der Faehre wieder zurueck nach Manley. Wir sind bei Monika zum Abendessen eingeladen. Es gibt Kangarooh Steaks. Da bin ich schon richtig gespannt.

Freitag, den 29.04.11 - 42. Tag

Stehe an der Kueste und blicke uebers Meer. Wir sind da wo unsere Rundreise begonnen hat. Ich kann die Spitze von Palm Beach sehen. Rueber fahren koennen wir allerdings nicht, da es keine Bruecke gibt.


Heute fahren wir nach Dural. Da haben wir die zweite Nacht gestanden. Unsere Fahrt geht erst mal ueber den Highway nach Hornsby Highs durchs Berowa Valley. Es verbluefft mich immer wieder wie gebirgig es hier ist. Wir fahren von der Kueste weg, da ist alles flach und eine halbe Stunde spaeter gehts runter in ein tiefes Tal und auf der anderen Seite wieder hoch. Im Berowa Valley waren die Kurven so eng, Geschwindigkeitsbegrenzung 5 km/h! Wunderschoen!

In Dural besuchen wir Freunde von Pilli. Mit Eckhard und Suki ist er schon seit 50 Jahren befreundet. Leider hats wieder geregnet. Wir sassen gemuetlich in Pillies House bei Kaffee und Apfelkuchen und es war richtig nett mit den beiden.

Heute abend sind wir mit Monika aus Heilbronn, einer anderen Freundin von Pilli, in Manley verabredet.
Auf gehts in den Moloch von Sydney. Wenn man, so wie wir die letzten Wochen, in der Natur in dem weiten Land unterwegs war, ist das wie in eine andere Welt kommen.

Wednesday, 27 April 2011

Donnerstag, den 28.04.11 - 41. Tag

Hier die Fortsetzung von "Die Geschichte mit der Maus". Pilli hat gestern heftig gehirnt und die Bush-Mouse-Trap nochmals optimiert. Die Klapptuer wurde mit einer Stuetze hochgehalten und einem Magneten versehen. Schlaumaus geht rein, Stuetze faellt runter und Magnet haelt sie unten - so die Theorie. Die Falle wird immer raffinierter. Zudem hat er eine ganz ordinaere Klappmausefalle gekauft, eine Haferflockenkugel mit Butter geformt und reingestopft - Maus hat nun die Wahl, lebend oder tot gefangen zu werden.

Unser erster Blick heute frueh faellt natuerlich auf die beiden Mausefallen. Erst dachten wir, die war gar nicht da, die ist in Forster ausgestiegen. Dann hab ich nur noch Traenen gelacht. Schlaumaus hat die Stuetze wie eine Drehtuere beiseite geschoben, hat sich den Bauch vollgestopft und ist wieder rausmarschiert. Und jetzt kommt das Allerschaerfste. Aus der Klappmausefalle hat sie die Butterkugel sauber rausgeschleckt - Pilli war sprachlos. Respekt Maus! Schlaumaus fordert ihn ganz schoen raus.

Von dem schoenen "Lake Maquarie" hatten wir leider nicht viel. Es hat immer wieder heftig geregnet. Witzig, jedesmal wenn wir bisher an einem See gestanden haben, hats geregnet. Ein kurzer Spaziergang, mehr war nicht drin.

Heute fahren wir weiter an der Kueste entlang ueber "The Entrance", entlang am "Tuggerah Lake", bis nach "Woy Woy. Das ist nicht ganz so lang zu fahren wie gestern. Es sind nur gut 80 Kilometer. The Entrance liegt sehr schoen. Auf der einen Seite der Lake und auf der anderen der South Pacific Ocean.



Es ist aehnlich wie Forster, auch sehr touristisch. Ist bei den Leuten aus Sydney ebenso beliebt. Viele haben hier ihre Appartements und verbringen hier die Wochenenden. Von Sydney sind es ca. eineinhalb Stunden Fahrtzeit. Das naechste Staedtchen ist "Gosford". Von hier aus fahren wir direkt am "Brisbane Water" nach Way Way. Wieviele Roundabouts es auf der Stecke gegeben hat, hab ich nicht gezaehlt. Jedenfalls waren es sehr viele. Die Kueste ist sehr dicht besiedelt. Die Orte gehen fast ineinander ueber. Nichts mehr mit 100 Kilometer fahren und keinen Menschen sehen.

Am Ufer stehen kilometerlang Sheoak Nadelbaeume, aehneln unseren Kiefern, und Mangoven. Diese Baeume koennen im Salzwasser leben. Sie scheiden das Salz ueber die Nadeln bzw. die Blaetter aus.
Direkt an den Sandduenen wurden gelbe Pflanzen - Name wissen wir leider nicht - angepflanzt. Die sollen verhindern, dass der Sand ueber die Strasse geweht wird.



Leider ist das Wetter heute auch nicht besser als gestern nachmittag. Es ist grau und es regnet immer wieder. Kaum denkste, jetzt nichts wie raus an die Beach und ne Runde laufen, kommt auch schon der naechste kraeftige Duscher. Vielleicht haben wir doch noch Glueck heute und die Sonne kommt durch, denn den zweiten Tag drinnen zu sitzen, macht keinen Spass.

Mittwoch, den 27.04.11 - 40. Tag

Also das mit der Maus hat nicht geklappt. Unsere Maus ist so schlau, die hat Pillies Patent gecheckt. Wir haben die Falle mit Haferflocken gefuellt und zur Beschwerung eine kleine Pfanne drauf gelegt, in der ich zuvor Mandeln geroestet habe. Haferflocken waren ratzibutz aufgefressen und die Pfanne sauber ausgeschleckt. Kennt ihr das Buch "Mieses Karma"? Ich glaub von der Sorte ist die. Eine andere Moeglichkeit waere, Pilli haelt sich Schlaumaus als Haustier, damit er immer Gesellschaft hat.

diese blau bluehenden Baeume sind ganz oft zu sehen

Heute fuehrt uns die Reise ein Stueck weiter in Richtung Sydney. Ziel ist der "Lake Maquori" in Belmont. Der Rueckweg zum Highway fuhert uns wieder duch den Booti-Booti Nationalpark. Irgendwie ist mir bei diesem Stueck Regenwald schon so wie langsam Abschied nehmen. Besonders schoen hier finde ich die Wicken wie sie sich an den Baeumen hochranken. Bei uns bluehen sie weiss, hier bluehen sie in einem tollen blau. Ganze Teppiche wachsen von Baum zu Baum und daran hoch. Leider wieder keine Moeglichkeit anzuhalten, um ein Foto hiervon zu machen. Dafuer ist es mir aber endlich gelungen, die ideenreichen Briefkaesten der Australier zu fotografieren. Manche stellen auch alte Kuehlschraenke hin. Die sind praktisch, da kann man sogar Pakete reinstellen.

links eine alte Mikrowelle und rechts eine rostige Tonne

Auf dem Seitenstreifen des Highways sind Rennradler unterwegs. Jogger hab ich auch schon gesehen. Bei uns undenkbar. Fuer 170 km auf dem Highway (!) brauchen wir drei Stunden. Endlich angekommen sind die Wolken so dunkel und es duscht immer wieder kraeftig runter. Schade, vielleicht sehe ich morgen mehr von diesem schoenen See. Anyway, als Entschaedigung gab es wieder einen schoenen Regenbogen.

Tuesday, 26 April 2011

Dienstag, den 26.04.11 - 39. Tag

Unser Kuehlschrank ist heute so leer, darin wuerde glatt die Maus verhungern. Apropo Maus! Noel, unser Platznachbar in Bretti-Reserve, hat fuer uns eine "Bush-Mouse-Trap" gebaut. Die haben wir gestern abend mit Haferflocken gefuellt und glatt ging sie heute nacht rein, leider auch wieder raus.

Die alles entscheidende Klapptuer ist Pillies  Patent!


Wir dachten wir hoeren sie, doch unsere Schlaumaus hat sich leise vollgefressen. Pillis Erfindergeist ist gefordert und er hat da auch schon so eine Idee gehabt heute nacht. Den Seinen gibts der Herr im Schlaf, stimmt also doch! Bevor er ueberhaupt an Kaffee kochen denkt, war er schon am basteln. Die Mausefalle braucht eine Klapptuer. Maus rein, Klappe zu und dann geht nichts mehr raus.

...und wenn die dann auch noch "Creamy Original" sieht laeuft der das Wasser im Maul zusammen!


Diese Nacht sind wir gespannt wie Flitzboegen. Pilli hat sich schon ueberlegt wie er eine Klingel dran basteln koennte, die schellt sobald die Maus drinnen ist. Ihr seht, Maus beschaeftigt uns ganz schoen. Fuer Pilli bin ich ja die "Moni-Maus". Er hat schon vermutet, dass Maus eine australische Verwandte von mir ist, die mich halt besuchen wollte. Meine Lachmuskeln werden auf meinem Trip hier ordentlich trainiert.

Jedenfalls stehen wir heute wieder in Forster auf dem 44 Dollar-Platz, der  aber nur noch 27 Dollar kostet, weil die Ferien vorbei sind. War schon an der Beach. Jetzt gerade hat es kurz aber heftig geregnet und es ist ein wunderschoener Regenbogen am Himmel.

Monday, 25 April 2011

Montag, den 25.04.11 - 38.Tag

Das war vielleicht eine Nacht! Vorgestern haben wir entdeckt, dass wir eine Maus im Haus haben. Denke mir, was ist denn das fuer eine Sauerei auf dem Boden, da liegen Haferflocken verstreut. Na ja, Pilli hat gekocht und wo gehobelt wird, da fallen Spaenen. Der ist aber voellig unschuldig der Gute. Im Kuechenfach entdecken wir Haferflocken gemsicht mit Maeusekegel. Erst mal Dreck weg, dann Inspektion saemtlicher Schraenke - sonst war alles okay. Klar, warum soll sie irgendwo anders hingehen wo sie das Schlaraffenland doch schon gefunden hat!?

Wir vestopfen das kleine Loch durch das die Kabel fuer den Dunstabzug laufen und hoffen, damit ist das Problem geloest. Denkste! Maus ist schlauer! Muss ein Weib sein meint der Pilli, so raffiniert sind nur Weiber. Obwohl wir uns beide so viel Muehe gegeben haben, wie Maus zu denken. Will grade mein Bett baue, shit, was flitzt denn da unter dem Polster durch? Kleines Maus und fort ist sie. Nachts um drei wach ich auf, da ist was ganz nah an meinem Kopf vorbei gehuscht. An Schlafen war nicht mehr zu denken. Ich hab sie staendig rennen gehoert.

Nach dem Fruehstueck gehen wir zusammen nicht auf Ostereier- sondern auf Maeusejagd. Nichts, aber auch gar nichts ist von unserem Untermieter zu sehen. Wir raeumen alles aus, saugen putzen - Maus wo bist du? Mittags hole ich mir einen Apfel aus dem Fach und huscht doch dieses freche Maeusevieh an mir vorbei und versteckt sich unter dem Kuehlschrank. Wir haben alles zugestopft und es wuerde uns gewaltig stinken, wenn Maus wieder schlauer als wir waere.

Ach ja und so ganz nebenbei sind wir noch 150 km gefahren, zurueck an die Kueste und da stehen wir erst mal fuer den Rest des Tages. "Booti-Booti Nationalpark, eine schoene Beach, wie ich es mir gewuenscht habe, ca. 5 km noerdlich von "Pacific Palms". Und endlich wieder Netz, damit ich mich wieder melden kann.

Karfreitag, Ostersamstag und Ostersonntag

Es ist zwar voll, schaetze mindestens 150 Zelte und Wohnwagen stehen hier, trotzdem ist es schoen. Halt nicht so idyllisch wie wir es gewohnt sind. Zwei Fluesse laufen zusammen, der eine kommt von den Bergen und ist eiskalt, der andere verlaeuft im Tal und ist etwas waermer. Durch beide Fluesse geht eine Steinplatte. So kann man leicht ans andere Ufer gehen, aber auch die Autos koennen drueber fahren.




Wie wir erfahren, treffen sich Leute hier schon seit zwanzig Jahren und laenger. Am Abende werden ueberall kraeftig Lagerfeuer geschuert. Halbe Baumstaemme haben sie mitgebracht. Leider qualmen die mehr als sie brennen. Konsequenz ist, dass am Abend der ganze Platz unter einer Rauchglocke liegt. Tagsueber ist hier schon Remidemmi. Am Abend ist es erstaunlich ruhig.


Natuerlich feiern auch wir Ostern. Kuchen hab ich ja schon gebacken. Ich habe Eier gekocht und mangels anderer Moeglichkeiten mit Nagellack bemalt. Auf unserem Spaziergang haben wir einen Osterstrauss gepflueckt und zur Feier des Tages hat Pilli seine edele Damasttischdecke aufgelegt.

Unser Eastermeal: Schnitzel mit Kartoffelsalat und fuer Pilli ein Bier


Ansonsten geniessen wir hier die Zeit. Wir haben schoenes Wetter, strahlender Sonnenschein und gut warm. Wir sitzen unter der Markise lesen, hoeren Musik, gehen auf Fototour, sitzen abends am Feuer oder wir sind drinnen und spielen Karten - richtig erholsam fuer mich.

Donnerstag, den 21.04.11 - 34. Tag

Ein traumhafter Tag erwartet uns. Strahlend blauer Himmel. Zehn Uhr ist Check out. Bevor es weiter geht moechte ich erst mal noch ein wenig die Sonne und das Meer geniessen. Wir sehen den Fischern zu wie sie ihre Fische putzen, umlagert von einer Horde Pelikanen die nur darauf warten, dass sie etwas von den Abfaellen ergattern koennen.



Nachdem hier an der Kueste aufgrund des Osterwochenendes alles ueberlaufen ist, wollen wir zu einem Platz in der Naehe von "Gloucester" fahren, an dem Peter schon einige Male war. Will ich gar nicht, denn ich hatte schon so viele Jahre kein Sonne-, Meer-, Stranderlebnis mehr gehabt. Finde einen Platz weiter unten an der Kueste, den wir erst mal anfahren. Leider gibt es den nicht mehr. Es waere zu schoen gewesen.

Also doch Peters Plan. Je weiter wir von der Kueste weg kommen, desto dunkler werden die Wolken. Nein, bitte nicht, es hat genug geregnet und gefroren hab ich auch schon genug. Inzwischen ist es 14.00 Uhr, wir haben um halb sieben gefruehstueckt, seither nichts getrunken und mir ist schon ganz elend von der Fahrerei. Nach dreieinhalb Stunden kommen wir endlich an. Das Fleckchen hier "Bretti-Reserve" ist wirklich sehr schoen. Es liegt inmitten einer Huegelkette, Kuehe auf der Weide. Fehlen nur noch die Kuhglocken.

"Little-Manning-River" Bretti-Reserve

Aber auch hier ist richtig viel los. Wir werden auf jeden Fall ueber die Feiertage hier bleiben. Danach sind die Ferien vorbei und dann gibt es fuer mich die restliche Zeit nur noch Kueste.

Wednesday, 20 April 2011

Mittwoch, den 20.04.11 - 33. Tag

Genug gefaulenzt! Heute geht es an die Kueste. Unser Tagesziel ist "Forster". Gestern war der Rancher am Platz und hat uns davon informiert, falls wir rausfahren moechten, die uebliche Strecke ist wegen Holzfaellarbeiten gesperrt. Die Umleitung waere gut beschildert. Okay, lassen wir uns ueberraschen.

Im Vergleich zu vorgestern ist die Strasse wirklich nicht schlecht. Mitten durch den Regenwald geht es erst mal 350 Meter hoch. Das Problem hierbei, es ist alles so nass als haette es heftig geregnet. Diese Lehmstrassen koennen ganz schoen schmierig sein. Wir fahren zwanzig Kilometer durch den Wald, das Morgenlicht glitzert durch die Baeume und schafft eine schoene Stimmung. Die 350 Hoehenmeter mussten wir natuerlich wieder runter fahren. Endlich wieder eine geteerte Strasse. Manchmal scheppert und ruettelt es so, dass ich befuerchte keine Teller ist mehr heil bis wir ankommen. Aber war noch nie der Fall.

Die naechsten fuenzig Kilometer nach "Taree" fahren wir auf dem Highway. Wow, ist das ein Fahrgefuehl! Pilli will mal sehen ob er hier die Laempchen findet, die er vorgestern beim "Dirty-Road-Fahren" ruiniert hat.
Glueck gehabt! Der Mann ist beschaeftigt heute nachmittag.

In Forster fahren wir auf einen Stellplatz mit Blick aufs Meer. Toll! Kostet aber auch toll. 44 Dollar weil Osterferien sind. Ab Dienstag gilt wieder der normale Preis von 25 Dollar. Auch hier holt man es sich von den
Lebenden.




Erst wird die Waschmaschine gefuellt, Pilli waescht das Auto. Das sieht aus wie die Sau nachdem wir die letzten Tage Dirty Roads gefahren sind. Weil wir am Strom stehen backe ich fuer Ostern einen Kuchen, denn wer weis, wo wir morgen sind. Jedenfalls nicht mehr hier.

Forster ist sehr touristisch. Hochhaeuser mit Appartments und natuerlich jede Menge Geschaefte wo die Touristen ihr Geld lassen koennen. Teilweise wirklich schoene Geschaefte. Aber Preise da ziehts dir die Schuhe aus. Eine Kugel Eis, die ist vielleicht so viel wie zwei kleine bei uns, kostest - festhalten - 4 Dollar und 80 Cent. Apropo Schuhe, ich hab mir welche gekauft. Hier ist Sommerschlussverkauf. Alles muss raus, denn die Saison geht zu Ende und dann ist hier tote Hose. 20 Dollar, na ja wenn ich die Kugel Eis  mitrechne dann waren es 25 Dollar.

Tuesday, 19 April 2011

Dienstag, den 19.04.11 - 32. Tag

Nach dem Abenteuer gestern haben wir uns entschieden, faul zu sein, zu lesen und dieses herrliche Fleckchen zu geniessen. Strahlend blauer Himmel ueber uns, wenn die Sonne scheint wird es gut warm.
Allerdings ist hier um 18.00 Uhr schon dunkel und dann wirds auch schon wieder kuehl und vor allen Dingen feucht.

Nach dem es heute sonst nicht viel zu berichten gibt, etwas was ich auch gerne zeigen moechte. Wir waren gestern noch kurz bei Wollworth zum einkaufen. Mich schockt es manchmal richtig wenn ich hier die Preise sehe. War daher mit dem Foto unterwegs, damit ihr mir auch glaubt was ich euch erzaehle. Hab mir zwar etwas Aerger eingehandelt doch was solls, das war es mir wert.

ein Kilo Bananen 11,98 Dollar, das sind umgerechnet rd. 9,00 Euro








Montag, den 18.04.11 - 31.Tag

Vergangene Nacht wurde ich wieder reich beschenkt. Ich hatte mir so gewuenscht, dass wir am Vorabend zur vollen Mondin an einem Platz stehen werden, wo die Mondin und die Sterne strahlen. An die Frauen von meinem Mondinnen-Kreis: Ich hab an euch gedacht, im Herzen und im Geist verbunden mit euch meditiert und das Mondinnen-Bad genossen.

Dieses Plaetzchen im "Crowley-Bay-Nationalpark" ist zwar sehr schoen aber unverschaemt teuer. 27 Dollar.  Geboten wird ein Stueck Wiese und ein Plumpsklo. Die Nacht zuvor in Walcha haben wir 23 Dollar gezahlt, aber dafuer gab es 1A Duschen, Toiletten, Strom und Wasser.

Wir fahren zurueck nach Laurieton, stellen uns dort auf die Parkplaetze im Yachthafen und fruehstuecken erst mal ganz gemuetlich mit Blick aufs Meer - was willst du mehr!? Hier oben ist das der "South Pacific", nach Sydney geht es dann ueber in "Tasman Sea".



Pilli macht seinen Rundgang, quatscht mit jemanden auf den Booten, kommt zurueck und sagt, ihm wurde grad ein Tipp gegeben. Ca. 25 km von der Kueste weg soll es einen schoenen Stellplatz geben. Na ja, dann schauen wir uns das doch mal an. Koordinaten ins Navy eingeben und dann auf gehts. Wir fahren ueber Kew nach Kendall wieder in Richtung Berge. Irgendwann leitet uns die nette Stimme vom Navy rechts weg in eine "Dirty Road" - wurde auch so beschrieben. Aber das muss eine andere gewesen sein, denn was jetzt kommt ist Abenteuer live. Ich hab schon befuerchtet entweder wir bleiben stecken oder wir stuertzen den Abhang links runter. Wir befinden uns mitten im Regenwald und das Navy sagt uns wieder - weiterfahren. Doch das wurde immer krimineller. Also umkehren aber wo und wie auf dem schmalen Waldweg mit dem langen Wohnmobil? Ich hab geschwitzt und Pilli hats geschafft. Und nun das Ganze umgekehrt wieder zurueck.

Vier Kilomenter vor Kendall entdecken wir ein Hinweisschild und von da an ist auch alles super ausgeschildert. Unser "Navy-Arschloch" wurde erst mal kraeftig beschimpft. Das war nicht das erste Mal, dass er uns falsch geleitet hat. Fuer die knapp 50 km haben wir fast drei Stunden gebraucht. Das Plaetzchen hier macht alles wieder gut. Mitten im Wald in einer Senke an einem Fluesschen gelegen, schoen gross, es sind nur sechs Zelte da, Plumpsklos und das for free.


Swans-Creek-Crossing


Klar, dass Pilli wieder ein Feuerchen schuert. Die volle Mondin und die Sterne leuchten ueber uns, ganz so wie ich es mir gewuenscht habe.

Sunday, 17 April 2011

Sonntag, den 17.04.11 - 30. Tag

Heute vor vier Wochen bin ich in Frankfurt abgeflogen. Wow, was ich schon alles gesehen und erlebt habe.
Der heutige Tag war unglaublich. Aber der Reihe nach. Mit Heizung hatten wir es wundervoll kuschelig und ich habe auch super gut geschlafen. Zum Fruehstueck gab es bacon and eggs weil Sonntag ist und wir beide Lust drauf haben. So gestaerkt koennen wir den Tag beginnen.

Abfahrt 8.45 Uhr, Endziel "Port Macquarie" 183 km, an der Middle North Cost, was heisst, dass wir uns auf den Weg an die Kueste machen. In den Bergen ist es jetzt langsam zu kalt. Wir verlassen Walcha und machen bereits nach 20 km unseren ersten Halt. "Apsley Falls" - ein spiritueller Platz fuer die Aborigional, liegt herrlich im Wald. Eine imposante Schlucht, Schiefergestein, schoen angelegte Rundwege, Morgenlicht und kein Mensch weit und breit - wonderful!


Die naechsten eineinhalb Stunden sind wir auf durchschnittlich 1.100 m unterwegs. Zu Beginn scheint die Sonne und wir haben Hoffnung, dass sie sich immer mehr durchsetzen wird. Pustekuchen! Wir fahren durch den Regenwald und da muss es schliesslich regnen, oder? Die feuchte Luft von der Kueste regnet sich hier ab. Trotz Regen ist es unvorstellbar schoen. Es sieht hier wirklich wie Dschungel aus. Als Unterholz wachsen die Farne, einige werden hoch wie Baeume, zwischendurch ragen Eukalyptusbaeume empor, wo deren Wurzeln sind, ist nicht mal zu ahnen. Ich noetige Pilli anzuhalten, damit ich die Baumfarne fotografieren kann.



Muss natuerlich erst mal durch den Regen rennen, damit ich eine gute Stelle finde und komme dann etwas durchfeuchtet wieder zurueck. Aber das musste sein, das muesst ihr unbedingt gesehen haben. Die ganze Stecke Serpentinen, links gehts runter aber hallo, Hoechstgeschwindigkeit 35 Stundenkilometer. Auf der Strecke ist eine Ampel, die halbe Strassenseite ist abgesackt. Langsam wirds mir von derKurvenfahrerei schon leicht uebel, trotzdem es ist schoen, schoen, oberschoen!

Angekommen auf 500m lichtet sich der Regenwald, es wird immer heller, die Landschaft weiter und vor allen Dingen es wird waermer.



Nach ca.zweieinhalb Stunden und 135 km Strecke sind wir auf 12o m angekommen und - bitte genau lesen - das erste !!!!!! Auto ueberholt uns, das erste !!!!! Oertchen, "Ellenborough" taucht auf, zehn Haeuser und eine kleine Kirche. Das war jetzt keine Nebenstrasse sondern der Highway zur Kueste.

Langsam tut mir mein Hintern weh, erstens hab ich Hunger, zweitens muss ich mal fuer kleine Maedchen und drittens will ich mir endlich die Fuesse vertreten. Wir bleiben in "Wauchope", called Wohop, im Park stehen und machen uns einen leckeren Salat, einen kleinen Rundgang, dann gehts weiter.

Dann sind wir auch schon am Ziel. In "Laurieton" fahren wir in den "Crowly Bay Nationalpark". Der zweite Stellplatz liegt wunderschoen im Wald, da bleiben wir. Und ihr werdet es nicht glauben, das Empfangskomitee steht schon bereit. Vier Kangaroos grasen auf der Wiese vor unserem Motorhome. Irgendwie scheinen die uns zu moegen. Was ich schon die ganze Zeit erzaehlen wollte, wisst ihr was Kangaroo heisst? Die Weissen zeigten auf ein Kangaroo und fragten die Aboriginal, wie das heisst. Der Aborignal hat geantwortet: Weiss nicht! Kangaroo heisst auf aborginal, weiss nicht!

Auch hier hat es heftig geregnet, aber es ist wesentlich milder. Fuer die naechste Woche, also ab morgen hat der Wetterfrosch Sonnenschein versprochen.

Das war ein Tag mit so unglaublich vielen Eindruecken. Danke mein kosmischer Reiseleiter und Danke Pilli.

Saturday, 16 April 2011

Samstag, den 16.04.11 - 29. Tag

Irgendwie ist es wohl nicht gut, an einem See zu stehen. Es muss in den fruehen Morgenstunden ziemlich gegossen haben, denn wir stehen im Matsch. Diese rote, lehmige Erde ist dann wie Glatteis. Also erst mal gemuetlich fruehstuecken, Vorhaenge bleiben zu, damit wir draussen das Shitwetter nicht sehen. Raffe ich mich zu den Duschen auf, natuerlich mit Regenschirm bewaffnet.

"Tamworth", 404 m ueber dem Meeresspiegel, 42.000 (!!!!!!) Einwohner, also eine richtig grosse Stadt, ist erst mal unser Ziel. Wir fahren rund 50 Kilometer und das Wetter scheint wohl zu bleiben wie es ist. Ein kurzer Stopp, ein Bummel durch die Einkaufsmeile, Pilli geht zum Friseur, genau das Richtige bei dem Wetter. Tamworth ist bekannt fuer sein Musik-Konservatorium und im ganzen Aussiland durch das Country-Music-Festival, das hier jedes Jahr statt findet.

Auf unserer Tour bewegen wir uns langsam wieder in Richtung Kueste. In "Bendemeer", ein kleiner Ort auf der Strecke, hat Pilli einen Stellplatz mit "exzellent" markiert. Dort angekommen fahren wir in noch groesseren Matsch. Bei schoenem Wetter bestimmt sehr nett, aber heute gefaellt er uns gar nicht.

Die Gegend durch die wir fahren, waere bei Sonnenschen wirklich Oberklasse. Die "Moonbi-Mountains" sind durchschnittlich 1000 m hoch. Mitten in der Landschaft verstreut liegen riesige Granitbrocken. Schaut toll aus. Ich finde es immer wieder schade, dass wir nicht stehen bleiben und fotografieren koennen. Halten ist nicht vorgesehen. Es geht weiter ueber ein Hochplateau, hoechster Punkt war 1200 m. Wenn ich nicht wuesste, dass ich im Aussiland unterwegs bin, wir koennten auch in Deutschland sein. Ich glaube so gruen war diese Gegend schon lange nicht mehr. Die letzten zehn Jahre hat es wohl kaum geregnet.

In "Walcha" angekommen, wie immer erst mal zur Tourist Info. Ich kanns nicht glauben, wir werden von einem Schweizer empfangen. Ihn hat es vor 37 Jahren hierher verschlagen. Die Berge sind halt etwas kleiner, aber ich kann mir gut vorstellen, dass er sich hier heimisch fuehlt. Im Winter hat es 10 - 12 Tage Schnee und die Naechte sind frostig.

Wir haben uns heute wieder fuer einen Stellplatz mich Stromanschluss entschieden. Jetzt laeuft das erste Mal die Heizung. Wir sind immerhin auf 1100 m, da waere es ohne schon richtig ungemuetlich. Jetzt noch eine heisse Suppe und heissen Tee, schon gehts mir gleich viel besser.

Thursday, 14 April 2011

Freitag, den 15.04.11 - 28. Tag

Wir verlassen unseren superschoenen Platz, fahren aus dem Nationalpark raus in Richtung Highway. Die Strecke fuehrt durch ein liebliches Gebirge. Der hoechste Punkt war immerhin 830 m. Die Gegend erinnert mich an meine Heimat, den Vorschwarzwald. Zwischen den Eukalyptusbaeumen stehen Saeulen, die aehnlich wie Wachholderstraeucher aussehen. Das Morgenlicht gibt der ganzen Gegend etwas bezaubernd schoenes.

Die weissen Flecken sind Dreck auf der Windschutzscheibe


Zunaechst fahren wir nach Coonabarabran. Wir muessen zur Bank, zur Post zum Baecker. Ein Traum, beim Baecker gibt es Sauerteigbrot und sogar ein dunkles fuer mich. Coonabarabran ist ein nettes Staedtchen, alles da was der Mensch braucht. Die Staedtchen auf unserer Strecke liegen alle so um die 100 km auseinander. Wege, um einzukaufen oder in die Schule zu kommen koennen also leicht 50 km betragen. Fuer die Australier grad mal so um die Ecke.

Weiter gehts nach "Gunnedah" (110Km). Die Landschaft veraendert sich, grosse Ackerflaechen, sind mit etwas angebaut, das wir beide nicht kennen.



Das Land wird flacher, brauner und wir fahren sogar an Baumwollfeldern vorbei. Die beiden Doerfer durch die wir kommen, machen einen tristen Eindruck auf mich. Gunnedah selbst wiederum ist sehr gepflegt. Wie    immer eine Stadtrundfahrt, vielleicht gibt es etwas Interessantes zu sehen. Wir fahren aber gleich weiter zum "Lake Keepit". Leider hat sich die Sonne hinter den Wolken versteckt. Macht nichts, ich wollte ohnehin an meinem Blog schreiben und Pilli wollte sein Kuechengeraet ausprobieren und heute mal einen Kuchen backen. Er duftet schon koestlich, hmhmhm!

Donnerstag, den 14.04.11 - 27. Tag

Lupf ganz vorsichtig den Vorhang und sehe aus dem Fenster. Blauer Himmel aber noch schnatterkalt. Peter hat zwar einen Heizofen, der funktioniert aber nur wenn wir am Strom stehen. So heizen wir mit dem Gasherd. Heisses Wasser fuer Kaffee/Tee brauchen wir ohnehin und eine weitere Flamme heizt gleich das Abspuelwasser und das Wasser fuer meine Morgentoilette. Tja wenn man so unterwegs ist, laufen manche Dinge anders als daheim.

Heutiges Tagesziel ist "Coonabarabran" - ein ganz schoenes Maul voll wie der Pilli sagt. Bis dahin sind es ca. 120 km, so unsere uebliche Tagesstrecke halt. Erster Halt ist in Gilgandra, ca. 60 km noerdlich von Dubbo. Peter muss die Gasflasche auffuellen lassen. Etwa 40 km vor Coonabarabran, das ist vielleicht ein Zungenbrecher, fahren wir vom Highway runter in den "Warrumbungle Nationalpark" Warrumbungle means: crooked mountain, a dramatic skyline! Superschoen, wir sind beide ergriffen und begeistert.

Hey und was sehe ich da, Emus!!!! Wir fahren an einer Emu-Farm vorbei, durch eine so schoene Landschaft, immer weiter in den Park, immer naeher zu den Bergen, finden einen supertollen Stellplatz und kaum haben wir uns niedergelassen, huepfen vier Kangaroos vor unser Motorhome und da bleiben sie auch.


Gleich neben dem Stellplatz ragt ein Felsen aus der Landschaft. Es gibt einen Wanderweg rauf um den Gipfel und wieder runter. Also rein in die Schlappen und auf gehts. Je naeher wir dem Gipfel kommen desto schwieriger wirds. Nichts Neues, ich weiss. Aber ich hab dann irgendwann mal gestreikt. Die Steine wurden immer glatter und ausser eingekerbten Hufeisenabdruecken gab es keine Sicherungen. Pilli ging noch etwas hoeher.

"Split Rock" - bis zum Gipefel sind es knapp 800m

Im Fels konnten wir Hoehlen sehen. Peter meinte, das koennten Begraebnisstaetten der Aboriginal sein. So nutzte ich die Zeit fuer ein Gebet, hab die Engel um Heilung gebeten und vor allen Dingen darum, dass die Ureinwohner den Einwanderern vergeben koennen fuer alles, was ihnen angetan worden ist.
Es wurden die Menschen/Schwarzen missachtet, ihre Kultur und alles was da war. Heute ist es aehnlich wie in Amerika. Die Ureinwohner sind die Unterschicht, es gibt auch viele Probleme mit Drogen.

Wednesday, 13 April 2011

Mittwoch, den 13.04.11 - 26. Tag

Endlich!!!!! - strahlend blauer Himmel. Bevor wir weiter fahren ist fuer mich erst mal ein ausgiebiges Duscherlebnis angesagt. Endziel heute ist "Dubbo" ca. 120 km zu fahren. Aber mal sehen was uns unterwegs alles begegnet. Pilli hat sich seine Post nach Dubbo nachschicken lassen, ausserdem gibt es dort einen "Wildlife Park" den wir uns evtl. ansehen moechen.

Peak Hill, ein kleines Staedtchen auf der Strecke, verfallene Haeuser, kaum zu glauben, dass da jemand drinnen wohnt. Alte, verrostete Autos auf den Grundstuecken, aber das Auto vor dem Haus, topp ion Schuss. Die Gegend ist aehnlich wie die beiden vergangenen Tage - viele Baeume, gruen und leicht huegelig. Habe den Eindruck, dass hier auch Pferde gezuechtet werden, denn es sind erstaunlich viele zu sehen.

Dass wir uns der Grossstadt naehern ist immer an den riessigen Werbetafeln von Mc Donalds und Hungry Jacks zu erkennen. So 20 bis 25 km vorher tauchen sie regelmaessig auf. Hungry Jacks ist uebrigens bei uns Burger King.

Nach knapp eineinhalb Stunden ereichen wir Dubbo. Obwohl man auf den leeren Strassen Gas geben koennte, in ganz Ausralien herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km!!!!!! Und hieran wird sich auch sehr diszipliniert gehalten. Auf den groesseren Highways darf auch mal 130 km gefahren werden.

Dubbo scheint eine groessere Stadt zu sein. Golf, Bowling, Hotels, Motels, alles sehr gepflegt und ..... eine grosse Mercedes Niederlassung. Bei der Tourist Info erfahren wir, dass hier einiges ueberschwemmt war und sie voruebergehend umziehen mussten. Ebenso wie in Candobolin sind hier dunkelhaeutige Menschen zu sehen. Offensichtlich leben hier viele Aborginals. Wir parken vor dem Gerichtsgebaeude, holen Peters Post und fahren den ersten Stellplatz zur Mittagspause an.

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Er liegt sehr schoen am "Macquarie- River", sehr einsam, was ich inzwischen mag, aber auch viel Muell. Das ist ein Zeichen, dass am Abend sich irgendwelche Leute rumtreiben und feiern. Ein paar Kilometer weiter, auch am River gelegen, ist der naechste Platz. Hier stehen einige Homemobils and Campervans, das gibt uns ein besseres Gefuehl.

Ein Gezwitscher um uns rum, schade, dass ich euch diese Geraeusche nicht uebermitteln kann. Die Kakadus machen so einen Radau und die Kraehen haben ein Gejammer drauf, da muss man gehoert haben.


Toll... und am Abend sitzen wir wieder draussen am Feuer, das werde ich daheim einfuehren. Ich hab da auch schon eine Idee.

Monday, 11 April 2011

Dienstag, den 12.04.11 - 25. Tag

Gestern abend sind wir schon um halb neun in die Koje. Ich war so muede. Mit zwei Zudecken, natuerlich mit Waermeflasche, hab ich wunderbar geschlafen.

Schau aus dem Fenster und was seh ich da? Hey die Sonne scheint - aber nicht lange. Es bewoelkt sich wieder und es geht ein kalter Wind. Hier stehen zu bleiben waere sicher toll, aber bei dem Wetter - no. Bevor wir weiter nach "Parkes" fahren, moechte ich  in Candobolin noch das Aboriginal Culturel Centre besuchen.
Bisher hab ich von der Kultur der Ureinwohner so gut wie nichts mitbekommen. Leider war geschlossen und wann genau geoeffnet wird, konnte uns niemand sagen.


Auf der Srecke nach Parkes immer wieder Hochwasser-Messlatten, allerdings nur noch einen statt wie bisher zwei Meter hoch. Auch sehr oft an der Strecke zu sehen ist ein Schild mit "000 Report all fires". Es fasziniert mich immer wieder wenn wir an Gegenden vorbeikommen, in denen Buschfeuer durchgegangen sind. Unglaublich wie die Eukalyptusbaeume scharz am Stamm sind, aber sonst voll im Gruen stehen.

Die Wolken lichten sich und endlich zeigt sich auch die Sonne wieder. Ab morgen soll es waermer werden. Hoffen wir das Beste. Wir haben heute nichts vor. Bummeln durch die Einkaufsstrasse, kaufen bei Wollworth Fleisch, denn Pilli moechte einen Schweinebraten kochen. Er hat sich kuerzlich so ein heisses Ding gekauft was braten, backen und sonst noch alles kann. Das kann er heute endlich mal ausprobieren, weil wir am Stromnetz stehen. Leute ich kann euch sagen, es hat koestlich gemundet. Als naechstes probieren wir das Kuchen backen aus. Die Kueche hier wird immer perfekter.

Sunday, 10 April 2011

Montag, den 11.04.11 - 24. Tag

Mein Gott war das arschkalt heute nacht. Bin ja schon mit der Waermeflasche ins Bett aber das hat nicht gereicht. Hab so schlecht geschlafen weil ich immer wieder aufgewacht bin und gefroren habe.

Hatte vielmehr gehofft, dass ich vor lauer Vogelgezwitscher im Cocobara Nationalpark nicht schlafen kann. Aber die Voegel haben sich auch verkrochen und wollten sich bei dem Regen und der Kaelte nicht einmal zeigen. Als wir wieder aus dem Park gefahren sind, zeigten sich doch noch welche. So gross ungefaehr wie Schwalben, neongruen und bunt. Fotografieren hat leider nicht funktioniert.

Unsere heutige Tour fuhert uns ueber Yenda, Ranking Springs nach "Lake Cargelligo". Das sind rd. 120 Kilometer. Das Land ist weit und flach, in der Ferne jedoch kann man Huegelketten sehen die geben dir so das Gefuehl, da kommt noch was, da gehts noch weiter. Und trotzdem kilometerlang nichts, nicht einmal Rindviecher oder Schafe sind zu sehen. Dann auf einmal wieder bewirtschaftetes Land und vereinzelte Farmen. Ich wollte wissen, wie denn diese Riesenflaechen bewirtschaftet werden. Pilli sagt mir, das Land wird vermessen und dann wird alles von der Aussaat bis zur Ernte ueber GPS gesteuert. Hier wird hauptsaechlich Getreide angepflanzt. Die durchschnittliche Groesse der Farmen betraegt ca. 7.000 Tagwerk.


Nach drei Stunden Fahrt kommen wir an, fahren durch das kleine Staedtchen (1.600 Einwohner) direkt auf den See zu. Nicht schlecht, aber nach wie vor kalt. Sogar Pilli hat lange Hosen an, ein Sweatshirt und (!!!) eine aermellose Jacke drueber. Erst mal erkundigen wir die Gegend, machen Mittagspause, danach entscheiden wir uns, nach "Candobolin" weiter zu fahren, in der Hoffnung, dass es dort nicht ganz so kalt ist. Also auf gehts. Auf uns warten nochmal rd. 100 Kilometer Fahrt.




Ca. 20 Kilometer von Candobolin laufen zwei Fluesse zusammen. Hier kann man sehen, dass es Hochwasser hatte. Auf der rechten Fahrbahnseite steht noch alles unter Wasser. Von den Zaeunen ist grade noch die obere Drahtzeile zu sehen. Am Strassenrand stehen Hochwassermesslatten. Nach mehr Regen ist den Menschen hier bestimmt nicht mehr. Fuer mich ist der nasse Sommer allerdings schoen, denn ueberall ist es gruen, statt wie sonst braun und duerr.

Kurz vor Candobolin sehe ich auf dem Feld eine Herde Kaengaroos in Richtung Strasse huepfen. "Pilli, langsam!" "Ja wo huepfen sie denn.... und weg sind sie!" Candobolin hat eine Pferderennbahn, da fahren wir als erstes vorbei. Viel waermer ist es hier allerdings auch nicht. Wir stehen wieder an einem Platz am See. Der ist zwar kleiner als der Lake Cargelligo aber auch ganz nett. Die Gegend durch die wir heute fuhren nennt sich, das Herz von North South Wales. Werde meine himmlischen Reisebegleiter wohl um waermere Temperaturen fuer morgen bitten.

Sonntag, den 10.04.11 - 23. Tag

John Oxley schrieb 1817 ueber diese heute so fruchtbare Region: "undiskutabel und nutzlos fuer zivilisierte Menschen!". Hundert Jahre spaeter (1906) haben sich hier Menschen angesiedelt und Farmen gebaut. Ueberwiegend italienische Einwanderer liesen sich hier nieder und haben ihre Farmen gebaut, was die Gegend nachhaltig gepraegt hat. Unglaublich was diese Menschen in nur hundert Jahren auf die Beine gestellt haben. Respekt! Hier koennte ich mich auch wohlfuehlen.

Griffith, 26.000 Einwohner, sieht in etwas so aus wie die Hauptstadt "Canberra", bemerkt Peter. Kein Wunder, sie wurde vom gleichen Architekten designed. Canberra hatten wir zwar auch eingeplant, haben uns aber fuer eine abwechslungsreichere Tour Richtung Westen entschieden.

Heute nacht hat es durchgeregnet und die Temperaturen sind zurueckgegangen. Von 7.00 bis 12.00 Uhr ist "Rotary Market". Da wollten wir uns mal umsehen. Obst, Gemuese, Marmeladen, Brot, Kuchen - von heimischen Bauern und alles selbstgemacht. Zwischendurch ein wenig Flohmarkt, ganz nett. Wir kaufen Obt und Kuchen weil heute Sonntag ist.

Mitten in der Stadt gibt es eine oeffentliche Toilette mit warmer Dusche. Waehrend Pilli duschen geht, bummle ich durch die Strassen. Lande bei "Bertoldo's" und bestelle mir einen Cappu. Finde einen Platz und was hoer ich? Hinter mir sagt ein Koelsch Maedel: "ein Unterhemd waere heute nicht schlecht gewesen!" Dreh mich um, Hildegard - Socken strickend - und Thomas (hoffentlich hab ich mir die Namen richtig gemerkt), leben hier und lieben dieses Fleckchen Erde. Kann ich gut verstehen. War richtig nett mit den beiden zu plaudern.

Obwohl das Wetter nach wie vor zu wuenschen uebrig laesst, machen wir uns auf den Weg zum "Cocobara Nationalpark". Die letzten zehn Kilometer zum Stellplatz, mitten im Nationalpark, sind abenteuerlich, aber der Platz liegt wunderschoen. Kein Mensch weit und breit, nur Natur pur.

Jetzt wird erst mal gespeist. Peter hat in Griffith Prosciutto eingekauft, Vino liegt im Kuehlschrank - bon appetit!


Nach unserem vorzueglichen Imbiss wollen wir uns die Fuesse vertreten. Kaum draussen regnet es schon wieder. Aber wir sind konsequent und entdecken einen Riesenpilz.

Saturday, 9 April 2011

Samstag, den 09.04.11 - 22. Tag

Das Wetter soll wieder schoen werden, so um die 30 Grad. Heute mache ich mich mal schick, wir gehen in die City. Erst mal bummeln, Schaufenster gucken und das ist nicht abwertend gemeint, was Frau hier so traegt ist nicht mein Geschmack. Meine Groesse gibt es ohnehin nicht. Wir treffen zwei Jungs aus Hamburg. Beide um die zwanzig. Sie jobben in der groessten Winerie, machen Handlangerdienste und dafuer bekommen sie 27$/Std., am Wochenende wird das Doppelt bezahlt. Wenn die Kasse wieder voll ist, moechten sie weiter durchs Land fahren bevor es zum studieren wieder zurueck nach Deutschland geht.

Bei "Bartoldo's" Panetteria goennen wir uns ein Eis. An der Theke stotter ich so mit meinem Englisch rum, sagt doch das Maedel zu mir: "Ich komme aus Duesseldorf, sie sind bestimmt aus Deutschland!" Jetzt wird die Sache schon wesentlich einfacher, denn ich moechte nur eine halbe Portion Eis haben. Pilli goennt sich eine ganze, ich bin ja auch nur ne halbe Portion, und eisschleckend bummeln wir weiter.

Wir besuchen the "Regional Art Gallery" - eine kleine Ausstellung von Frauen fuer Frauen. Dort spricht uns ein Pakistani an. Er laedt uns in the "Cottage Gallery" ein. In einer Stunde haelt er dort einen Vortrag ueber painting in Pakistan. Wir fahren hin, treffen nette Leute und es gibt dort einen guten Cappucino.


Ich glaubs nicht, der Pilli faehrt mit mir sogar noch zu "De Bartoli Wines". Allein der Weg dahin, kilometerlang wohin du sehen kannst, Weinfelder. 180.000 Tonnen/p.a. werden von der groessten Winerie geerntet. "De Bartoli" ist die zweitgroesste hier in Griffith. Finde sogar eine Flasche Riesling-Sylvaner.


Hunger, Hunger, Hunger - zurueck, kochen, es gibt eine leckere Kuerbissuppe. "Schmeckt scheisse, muss weg", sagt der Pilli immer.

Thursday, 7 April 2011

Freitag, den 08.04.11 - 21. Tag

Bevor ich meinen heutigen Reisebericht schreibe, erst mal ganz herzlichen Dank fuer die wunderschoenen feedbacks, die ich von einigen erhalten habe. Ich fuehle mich so reich beschenkt hier sein und all das erleben zu duerfen, dass es mir ein Herzensanliegen ist, meine liebsten Maenner Ralph und Sebastian, meinen Vater, meine Geschwister, Neffen, Nichten und meine Freunde an diesem wundervollen Erleben mit teilhaben zu lassen. Namaste

Sponti wie wir beide nun mal sind haben wir uns entschieden, nicht nach "Hay" weiter zu fahren. Es wuerde nicht viel Neues zu sehen geben. Das weite Land, den Eindruck hiervon habe ich erfahren und nun ist es gut.
Wir wollen ja die Vielfalt dieses Landes "North South Wales" sehen und nicht Kilometer machen. Uebrigens, NSW ist mehr als dreimal so gross wie Deutschland.

Unsere heutige Route fuehrt uns nach "Griffith". Bis dahin sind es ca. 40 km. Unglaublich was hier eine Richtungsaenderung bewirken kann. Die Landschaft veraendert sich schlagartig. Weit und breit bewirtschaftete Felder - Getreide, Mais, Kartoffeln, Kuerbis. Je weiter wir fahren, desto gruener wird es. Orangen- und Zitronenbaeume, Wein(berge), Palmen am Wegesrand, bluehende Vorgaerten, du denkst du faehrst ins Paradies. Hier ist Fuelle angesagt. 180.000 Tonnen Citrusfruechte werden hier jaehrlich geerntet, das sind 30% der gesamten australischen Produktion. Es gibt viel "Wineries" wo man Wein kosten und einkaufen kann.


Je naeher wir der Stadt kommen desto schoener wirds und meine Begeisterung waechst. Bella Italia oder wo sind wir hier? Peter erzaehlt mir, dass sich hier viele Italiener niedergelassen haben und genau so sieht es hier auch aus. Unser erster Weg fuehrt wie immer zur Touristinfo. Was gibt es in der Stadt, wo sind Stellplaetze?
Erst mal stellen wir uns auf einen Platz mitten in der Stadt. Sehr schoen in einem Park an einem Fluesschen gelegen. Bei so viel Bella Italia geluestet es uns nach Cappuccino und Gelatta. Weil wir gar so luestern sind, bestellen wir uns eine Pizza. Die aber war leider etwas sehr "over cooked". Pilli hat reklamiert und so haben wir als Entschuldigung umsonst gespeist und zum Nachtisch wurde uns noch lecker Eis spendiert. Nicht schlecht, oder!?

Wir machen eine Stadtrundfahrt. Die Stadt begeistert mich immer mehr. So gepflegt, so gruen, Galerien, Theater, Museum, nette Geschaefte- wirklich toll. Nach der Rundfahrt fahren wir an den "Lake Wyangan", der liegt ein paar Kilometer ausserhalb - wieder so ein schoenes Plaetzchen mit Blick direkt auf den See.

Donnerstag, den 07.04.11 - 20. Tag

Narrendera is realy a nice und sehr gepflegtes Staedtchen. Die Jahresschilder, die ich ab und an an alten Haeusern entdecke, sind so ab 1890. Alte Schloesser, Burgen und Kirchen wie bei uns gibt es in ganz Australien nicht. Ich amuesiere mich immer darueber, dass fast bei jedem Haus neben der Haustuere Stuhl, Sessel oder Sofa stehen, aber solange ich unterwegs bin, ich hab noch nie jemanden draussen sitzen sehen.


Heute fahren wir weiter nach Osten in Richtung "Hay". "Darlington-Point" liegt auf der halben Strecke (90 km), weiter moechten wir heute nicht. Flaches Lande, Weite - es ist fast so wie am Meer wenn du in die grenzenlose Weite siehst. Allerdings hat sich die Landschaft veraendert. Hier ist viel weniger Viehzucht. Auf endlosen Flaechen werden Weizen, Mais und Kartoffeln angepflanzt. Es gibt auch grosse Felder mit Spalierobst, so wie ich das sehen kann, Aepfel. Zwischen der Strasse und den Feldern ist meist ein Stueck Land. Erstens kann man auf der Strasse nicht einfach mal so anhalten und zweitens muesste man dann erst ueber dieses Stueck Land gehen, um zu sehen was angebaut wird. Das finde ich oft sehr schade. Ich wuerde gerne oefter mal anhalten und mich genauer umsehen, aber es geht nicht.

Diese Weite ist sehr ermuedend. Obwohl auf der Karte viele Stellplaetze eingetragen sind, stellen wir uns in den Busch. Inzwischen liebe ich es sehr, im Busch zu stehen. Die Naechte sind hier so wunderschoen weil weit und breit kein Licht ist. In unserer Naehe steht ein Wohnmobil, der kam wohl auf die gleiche Idee und es gibt immer auch ein gutes Gefuehl.


Pilli sammelt Holz fuer ein Feuer. Nach dem Essen hab ich Kuechendienst, Peter zuendet das Feuer an, es brennt superschoen. Wir sitzen unter einem herrlich funkelnden Sternenhimmel, sehen ins Feuer, in den Himmel, direkt ueber uns die Milchstrasse - wonderful, wonderful, wonderful......!

Tuesday, 5 April 2011

Mittwoch, den 06.04.11 - 19. Tag

Die, die mich kennen wissen ja, dass ich nicht ohne meine Engel unterwegs bin. Erzengel Raphael ist mein Reiseleiter und immer wieder werden wir an Plaetze gefuhert, das haetten wir zuvor nie gedacht, dass wir hier landen. Ich bitte ihn immer darum, dass er uns dahin fuehren moechte, wo wir beide unsere schoensten Erfahrungen machen. Und es ist wieder mal perfekt. Peter kennt Narrandera nicht und ist auch total begeistert.

Heute haben wir uns in aller Frueh aufgemacht. Es gibt hier ganz in der Naehe einen Stellplatz der Luxusklasse
Nur einen Kilometer vom Ort entfernt liegt er direkt am "Lake Talbot". Der Platz hat 4 Sterne, genau das was wir jetzt brauchen.

Ich werde mich erst mal eine Stunde unter die Dusche stellen und vor allen Dingen Haare waschen. Die Sonne scheint, es geht ein leichter Wind, da trocknen nicht nur meine Haare. Pilli waescht das Wohnmobil und auch sonst ist Waschtag. Betten und was sich sonst so alles angesammelt hat.

Fuer diejenigen unter euch, die sich dieses Zigeunerleben nicht vorstellen koennen, plauder ich ein wenig aus dem Naehkaestchen. Es gibt viele Stellplaetze unterwegs aber nur wenige bieten den Luxus den wir heute haben.


Die meisten Plaetze sind sehr schoen, liegen mitten in der Natur, haben oft Feuerstellen, Sitzbaenke und ein Plumpsklo.


Tja und wenn da keines ist oder wenn du nicht auf de Plumpsklo gehen magst, dann musste halt in de Pampas pinkeln. Kein Problem, schaff ich inzwischen ohne nasse Fuesse zu bekommen. Fuer die groesseren Geschaefte hat mir Pilli eine Einweisung gegeben. Klopapier unter den Arm geklemmt und eine Schaufel mitnehmen. Dann Loch graben, ablegen und wichtig (!!!) Papier mit eingraben, denn sonst wird es vom Winde verweht und schmueckt de Baeume. Die Australier sagen "paperdaisy" dazu.

Im Wohnmobil selbst fehlt uns nichts. Wir kochen jeden Tag, wie daheim auch, abends bau ich mir mein Bett, Zaehne putzen und Katzenwaesche ist kein Problem, schon gar nicht wenn wir irgendwo stehen wo wir genuegend Wasser haben. Ich geniesse grad dieses Zigeunerleben. Auf diese Art und Weise sehe ich so viel von diesem wunderschoenen Fleckchen Erde - die optimale Art hier zu reisen.

Dienstag, den 05.04.11 - 18. Tag

Peter hat keine Nachtruhe und geistert um halb sieben schon rum. Okay, dann steh ich halt auch auf. Hatte den Vorteil, dass wir um sieben Uhr zusammen deutsche Nachrichten im TV ansehen konnten. Bin also wieder informiert, um ehrlich zu sein, es hat mir nicht wirklich gefehlt.

Unsere weitere Tour fuehrt uns heute von Tumut nach Wagga-Wagga. Wagga-Wagga ist eine groessere Stadt und ca. 120 km entfernt. Nach etwa 20 km erreichen wir Adelong, ein ehemaliges Goldgraebernest, von denen es in dieser Gegend wohl einige gibt. Hier gab es zudem Wasser und da haben sich die Menschen angesiedelt. Ein paar Haeuser, mehr nicht!

Die naechsten 100 (!) Kilometer Rindviecher, Rindviecher und nochmals Rindviecher. Die Gegend ist karg und offensichtlich ist hier fuer diese Tiere ideales Weideland. Auf diesen 100 km Highway fuenf Trucker und ein PKW. Alleine moechte ich hier nicht unterwegs sein und nachts schon gar nicht.

Langsam werden die Gehoefte wieder groesser und feudaler, wir naehern uns Wagga-Wagga. Zwanzig Kilometer vor der Stadt ein Riesenwerbeschild von Mc Donalds. Nach weiteren 5 Kilometern die 1. Tankstelle seit Tumut, d.h. ca. 100 km keine.

Wir fahren durch ein grosses Industriegebiet und Peter entdeckt "Harvey Norman" - genau das was er sucht, denn hier gibt es GPS usw.. Jetzt beginnt die wichtigste Aktion des Tages. Nach einer deiviertel Stunde taucht er mit seiner neuesten Erungenschaft auf. Wird gleich getestet indem wir uns erstmal durch die Stadtmitte leiten lassen. "Scheissdrecksglumpverrecktes" das Ding funktioniert nicht gescheit. Also umkehren, zurueck, umtauschen. Das Naechste funktioniert, Gott sei Dank.

Wagga Wagga ist eine gepflegte Stadt, die erste groessere die ich seit Sydney gesehen habe. Schaetze in etwa so gross wie Erlangen. Flugplatz, Uni, Hospital und hochwertigere Geschaefte. Wir holen bei Woolworth frisches Brot und dann muessen wir uns fuer heute auf Stellplatzsuche machen. Einen mit Dusche bitte, denn mir ist dringend nach Haare waschen bevor sich da oben irgendwelche Tierchen einnisten.

Die drei Plaetze um Wagga Wagga sind unakzeptabel. Da wir ohnehin weiter nach Narrandera moechten entschliessen wir uns, weiter zu fahren. Also weitere 100 Kilometer on the road. Wir fahren ueber total flaches, weites Land. Nach 80 km ein kleines, verfallenes Nest, drei Autos sind uns begegnet -auf 80 km fuer uns fast unvorstellbar. Hier wird vermutlich Getreide angepflanzt und anderes. Die Getreidefelder werden nach der Ernte abgefackelt. Das machen die Aboriginal, die koennen das perfekt, erzaehlt mir Peter.
Irgendwie kann ich die Strecke in unserer Karte nicht nachverfolgen. Ich weiss, Frauen tun sich schwer mit Karten lesen. Ha, ha! Wir fahren durch Buschland, rote Erde. Flaches Land soweit das Auge reicht und die Sonne knallt richtig runter.


Langsam wird die Strasse breiter und es sind wieder mehr Autos unterwegs. In Narrandera stellen wir dann fest, dass uns die freundliche Dame von dem neu erstandenen Navy nicht ueber den Highway sondern mitten durch den Busch gefuehrt hat. Klasse, denn das war ein richtig schoenes Erlebnis.

Wir sind platt von der langen Fahrerei. Das war ja so nicht geplant. In Narrandera finden wir einen Stellplatz in einem Schutzgebiet fuer Koalas. Das waere ja Wahnsinn, wenn ich die auch noch zu Gesicht bekommen koennte. Nach der langen Sitzerei machen wir uns auf und wandern durch diesen herrlichen Eukalyptuswald. Da stehen Baeume, wow, ein Prachtbaum neben dem anderen. Koalas hab ich leider keine gesehen. Anyway, es ist ein Geschenk, hier sein zu duerfen.

Monday, 4 April 2011

Montag, den 04.04.11 - 17. Tag

 Heute nacht war es richtig kalt. Na ja auf 1200 m nicht anders zu erwarten um diese Jahreszeit. Hier haben wir schliesslich Herbst. Peter hat mir seine Zudecke gegeben und er hat sich in den Daunenschlafsack gekuschelt. Mit einer Waermeflasche und zwei Zudecken wars mir wohlig warm und ich hab die Nacht gut ueberstanden.
 
Unser heutiges Ziel ist "Tumut", bis dahin sind es gute 170 km. Ziemlich genau die Strecke, die wir gestern auch gefahren sind. Mit dem Wetter haben wir wieder richtig Glueck - strahlender Sonnenschein. Schafe und Kuehe auf der Weide, alle heilige Zeiten ein kleines Gehoeft mit alten Huetten, wie gestern. Nach ca. 50 Kilometern kommt ein kleiner Ort "Adaminaby", vielleicht zehn Haeuser.

Jetzt gehts richtig in die "Snowy Mountains". Bei 1050 m kommt der erste Hinweis: "Chane fitting bay" - Moeglichkeit, Schneeketten aufzuziehen. Hier liegt im Winter richtig viel Schnee. Ab hier wird die Strassenmarkierung gelb und die Begrenzungspfloecke rot, damit man sie im Schnee besser sehen kann.


Auf 1550 m ist der Eukalyptuswald richtig silbern. Hier war wohl vor Jahren ein Buschfeuer, aber das Unterholz waechst schon wieder nach. Uebrigens, die Eukalyptusbaeume verlieren ihr Laub nicht im Herbst. Sie lassen die Blaetter das ganze Jahr ueber fallen. Die naechsten 40 km haben wir laut Schildern mit Wildpferden zu rechnen. Da sind auch welche da, denn die Pferdeaepfel liegen fein saeuberlich am Strassenrand, aber begegnet ist uns keines. Auf dem Foto kann man es nicht festhalten und mit Worten ist es kaum zu schildern, das Land ist so unendlich weit. Jetzt ganz oben kommt es mir vor wie in den Alpen. Vieles davon haben wir auch bei uns. Nur bei uns ist alles im Vergleich XS und hier XXL. Uebrigens fuhren wir gestern und heute von Eden bis Tulmut rd. 350 km. Gezaehlt ab dem Snowy Mountain Highway sind wir durch ca. 10 Doerfchen gefahren. Die Wege fuer den Wocheneinkauf sind hier etwas laenger. Das ganze Gebiet gehoert zum "Kosciuszko-Nationalpark" - wer das wohl war?!

Langsam gehts wieder bergabi in Richtung "Talbingo". Herrlich gelegen an einem riessigen Stausee und nobel dazu. Golfplatz, Tennisplatz und Landeplatz fuer kleine Flugzeuge, nicht schlecht. Erst mal fahren wir 40 km weiter am "Talbingo-Reservoir" diesem riessigen See nach Tumut weiter.


Nettes Staedtchen, sieht wie alle anderen aus. Wir laufen kurz durchs Zentrum, Peter geht in die Tourist Info und dann: Stellplatzsuche. Erster ist zu teuer, zweiter gefaellt uns auch nicht und so fahren wir 20 km zurueck an den schoenen See im "Pines Campground" und freuen uns ueber unser herrliches Haustuerpanorama.

Die ganze Tour heute war so abwechslungsreich und schoen. Von der kargen Hochebene ueber Alpenlandschaft runter an den Stausee und was mich besonders freut, Peter kannte diese Strecke zum See nicht. Er war so begeistert und mich macht es gluecklich, dass er mit mir noch Neues entdeckt.

Saturday, 2 April 2011

Sonntag, den 03.04.11 - 16. Tag

Heute nacht wurde die Uhr zurueckgestellt, d.h. zu Deutschland sind es jetzt nur noch 8 Stunden Differenz statt bisher 10. Peter seht auf, stellt den Wasserkocher auf den Herd und geht. Auf einmal pfeifft dieses Ding, klar dass ich jetzt hellwach bin. Wir wollen frueh losfahren, denn heute wollen wir Strecke machen. Ziel ist "Cooma",  rd. 170 km zu fahren. Marco und Caro fahren Richtung Melbourne, wir werden uns sicher nicht mehr begegnen, denn die beiden wollen nach Singapur weiter reisen. Abschied nehmen, gute Wunesche und jeder faehrt in eine andere Richtung.

Unser Weg fuehrt zurueck nach Eden, Merimbala, dann ueber Woluma, Candelo nach Numbugga. Als wir durch Merimbula fuhren, dachte ich, ich seh nicht recht, da stehen Kamele. Peter sagte mir, dass in Australien  ganz viele sind. Bevor die Eisenbahn gebaut wurde, waren Kamele die Transportmittel.

Weites Land, wunderschoen, herrliches Wetter, tolles Morgenlicht, ein traumhafter Sonntagmorgen, Natur wohin das Auge reicht. Die Gegend erinnert ein wenig ans Allgaeu.


Es geht rauf und runter. Unterwegs vereinzelt Bauernhoefe. Die Gebaeude sind nicht sehr gross. Die Haeuser sind mit Wellblech gedeckt, reich wird man hier sicher nicht. Die Fahrt uebers Land hat eine gute Stunde gedauert.

Dann gehts ca. 30 km bergaufi. Die Eukalyptuswaelder haben im Unterholz Farne. Die grossen Baumfarne sehen wie Palmen aus. Sieht klasse aus. Irgendwann schaffe ich es sicher auch mal, hiervon ein Foto zu machen. Auf diesen Strecken kann man schlecht anhalten, deshalb hat das bisher noch nicht geklappt.

Oben angekommen empfaengt uns eine ganz andere Landschaft. Nichts mehr zu sehen von saftig gruenen Weiden, es ist karg und rauh.


In Cooma gibts erst mal Kaffee und Kuchen. Schliesslich ist heute Sonntag! Wir finden ein nettes Cafe. Cappucini ist klasse und Kuchen schmeckt auch lecker. Danach machen wir einen kleinen Stadtbummel. Die Einkaufsmeilen in den kleinen Staedten sehen alle gleich aus.


Kurz nach Cooma fahren wir einen Stellplatz an und wir hatten mal wieder richtig Glueck. Aussichtspunkt, 1.200 m hoch, Bega liegt 50 m hoch, d.h. wir sind heute ueber 1.100 m hoch gefahren. Vor unserer Haustuere ein traumhafter Ausblick, die Sonne scheint, die Luft ist klar und kuehl - fantastic.

Sitze auf einem Stein, geniesse die Sonne und den Ausblick, kommt ein Wandersmann um die Kurve. Rennt hoch zum Aussichtspunkt und als er zurueckkommt, laeuft er auf mich zu. Spricht mich an, als ich antworte sagt er gleich, you are german. Frage ihn an was er das denn gesehen hat? Lacht und erzaehlt, er heisst Kevin, war freuher Lehrer an der internationalen Schule, ist Marathon gelaufen, rennt heut mit ueber 70 immer noch den Berg rauf und dann singt er mir eine Melodie vor und fragt mich ob ich this german song kenne. Klar, kenn ich den. I love it so, please sing it for me. Und dann steh ich Australien auf Berg und singe: "Mein Vater war ein Wandersmann und mir liegts auch im Blut.......falleri, fallera und schwenke meinen Hut". Hat er sich gefreut und ich hab mich gefreut - wie einfach ist es doch, einander Freude zu bereiten.

Samstag, den 02.04.11 - 15. Tag

Tathra, Bega, Merimbula - erstmals sehen die Orte an der Kueste richtig touristisch aus. Es gibt Motels, Appartments und Restaurants, was bisher eher selten war. Peter sagt mir, hier fahren viele aus Sydney hin, uebers Wochenende oder um Urlaub zu machen.

Auf einmal spinnt das GPS. Wir wollten ohnehin in Eden Halt machen, dann kann Peter sich das mal ansehen.
Angekommen im "Garten Eden" tote Hose. Alles closed. Dicke Wolken, nicht das was wir uns unter "Paradies" so vorgestellt haben. Peters Reperatur allerdings ist erfolgreich verlaufen - er isch halt ae Kaepsele!


Weiter gehts in Richtung "Narrabarba". Wir brauchen noch ein "Plaetzle" fuer heute nacht. Finden Platz im Wald, schoen, wieder mit Plumpsklo, so wie gestern und trotzdem besser, denn er kostet nichts und das schont die Kasse. Wir sind die einzigen, die hier stehen. Spaeter kommt noch ein Wohnmobil hinzu. Und zwei Stunden spaeter, ich glaub ich traeum, tauchen Marco und Caroline auf, die beiden jungen Leute, die wir vor einer Woche in Ulladulla getroffen haben. Mitten in der Pampas treffen wir uns wieder. Das war ein "Hallo".
Und muss natuerlich gefeiert werden. Ich koche einen grossen Topf Kartoffelsuppe mit Wienerle, Peter macht ein Feuer und Marco spendiert Wein.


Wir sitzen, essen und erzaehlen. Ein herrlicher Sternenhimmel leuchet ueber uns. Caroline zeigt mir den "Orionguertel". Es ist unbeschreiblich schoen.

Friday, 1 April 2011

Freitag, den 01.04.11 - 14. Tag

Gestern abend sassen wir mit unseren Nachbarn Bob und Sue und einem jungen Paerchen, Adam und Melissa - die beiden waren auf Hochzeitsreise - am Feuer. Hier stehen ueberall Feuerkoerbe aus alten Waschmaschinentrommeln. Holz liegt genug rum, man muss es nur einsammeln.

Heute wollen wir weiter an der Kueste entlang ueber Tathra in Richtung Bega. Das sind ca. 100 km zu fahren.
Wir verlassen unseren " one Million Dollar-View und weiter gehts. Als Zwischenstop besuchen wir "Tilba" ein kleines historisches Oertchen - fuer Touristen aufgemotzt, ganz nett.


Es ist schon ganz schoen huegelig, das sind schon die Vorlaeufer von den Snowy Mountains. Beim "Walaga Lake" fahren wir ueber eine heisse Bruecke - only one way. Das Wasser ist seicht, die Kraniche stehen und suchen nach Futter.





In Bermaqui - endlich Fish & Chips! War super lecker aber hat sich noch lange mit mir unterhalten. Die Strecke fuehrt schon seit einiger Zeit durch die "Mimosa Rocks" Nationalpark. Es ist inzwischen 14.00 Uhr und wir fahren den Stellplatz an. Gillards Beach liegt kurz vor Tathra. Eine abenteuerliche Strasse fuhert uns ca. 4 km durch den Busch. Aber es hat sich gelohnt. Schoener Platz, direkt an der Beach und das allerschoenste kommt noch - ein Empfangskommitee steht bereit.


Waehrend Peter Holz fuer das Feuer heute abend hackt, mache ich meinen Strandlauf. Eine Stunde mutterseelenallein am Strand, Der Wind blaest heftig und kuehl, bin gut eingepackt aber mein Muetzchen wehts mir staendig davon. Als ich zurueck kam merkte ich, dass ich wohl zuviel Sonne abgekriegt habe. Musste mich erst mal hinlegen. Peter spendiert mir einen Whisky (nur Medizin), damit ich wieder auf die Beine komme.

Die Kangaroo-family hat den ganzen nachmittag ueber gemuetlich direkt vor unserer Haustuere gegrast. Zum Streicheln nahe. Dann sind auch noch "Wallaby s aufgetraucht. Die sind dunkler in der Farbe und etwas kleiner.